Kirchenburg von Biertan
Neben den historischen Städten prägen zahlreiche beeindruckende Kirchenburgen das Bild Siebenbürgens und zeugen von der reichen Geschichte der sächsischen Gemeinschaften.
Ein Beispiel hierfür ist die Kirchenburg von Biertan, eine eindrucksvolle mittelalterliche Festungsanlage, die etwa 50 Kilometer nordwestlich von Hermannstadt (Sibiu) liegt. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als herausragendes Beispiel der Architektur der sächsischen Gemeinschaften in der Region.
Die von 1490 bis 1500 erbaute Kirchenburg ist mehrfach verstärkt. Sie diente als evangelische Pfarrkirche und war zwischen 1572 und 1867 Sitz des evangelisch-lutherischen Bistums in Siebenbürgen.
Besonders bemerkenswert ist das komplexe Schloss an der Sakristeitür, dessen spezieller Schlüssel gleichzeitig 13 Riegel betätigt. Die im gotischen Stil erbaute Kirche zeichnet sich durch ihren hohen Turm, kunstvolle Altäre und Fresken aus. Zu den Besonderheiten zählt auch der spätgotische Altar mit seinen Schnitzereien.
Schässburg (Sighișoara)
Schässburg (rumänisch: Sighișoara) ist eine Stadt in Siebenbürgen. Sie liegt auf einem Hügel und ist für ihre gut erhaltene mittelalterliche Altstadt bekannt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert von den Siebenbürger Sachsen gegründet.
Der Uhrturm ist das Wahrzeichen von Sighișoara. Er wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Verteidigungsanlage des Haupttors der Burg sowie als Sitz des Stadtrats errichtet. Sein heutiges Aussehen erhielt der Turm Ende des 17. Jahrhunderts, als ein Stadtbrand, der in der Unterstadt ausgebrochen war, auch den Turm erfasste. Der ursprünglich als Torturm der Stadtbefestigungen konzipierte Turm verbindet die Unter- und die Oberstadt. Eine weitere Besonderheit ist das Uhrwerk im vierten Stock. Es ist mechanisch mit einem Figurenspiel gekoppelt, das den Stunden- und Tageswechsel begleitet. Ein solches Figurenspiel ist in Rumänien einzigartig.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählt die überdachte Schülertreppe (Scara Școlarilor) mit ihren 175 Stufen, die vom Zentrum der Altstadt zur Bergkirche hinaufführt. Die 1642 erbaute Holztreppe sollte den Schülern im Winter einen geschützten Weg zur Schule ermöglichen.
Die Moldauklöster
Während Siebenbürgen vor allem durch seine mittelalterlichen Schätze besticht, offenbaren die Moldauklöster im Nordosten Rumäniens eine ganz andere Form kulturellen Reichtums. Die Moldauklöster, zu denen Voroneț, Sucevița und Moldovița gehören, sind wahre Juwelen der byzantinisch-orthodoxen Kunst aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Klöster beeindrucken durch ihre farbenprächtigen Wandmalereien in leuchtenden Blau-, Grün- und Goldtönen.
Das Kloster Moldovița
Unter den zahlreichen Moldauklöstern sticht das Kloster Moldovița durch seine reiche Geschichte und die farbenprächtigen Fresken hervor. Das rumänisch-orthodoxe Kloster in der Gemeinde Vatra Moldoviței im Landkreis Suceava wurde 1532 von Petru Rareș gegründet. Die Fresken im Innen- und Außenbereich erzählen biblische Geschichten. 1537 wurden die Fresken von Toma von Suceava gemalt. Die überwiegend gelb-blauen Außenmalereien greifen wiederkehrende Motive der christlich-orthodoxen Kunst auf und sind bis heute bemerkenswert gut erhalten.
Die eindrucksvolle Darstellung des „Jüngsten Gerichts“ an der Außenwand zieht Besucher besonders in ihren Bann. Schwester Maika, die seit mehr als 50 Jahren im Kloster lebt, beschreibt die Fresken als „die Heilige Schrift in Farbe“, denn in einer Zeit, als die meisten Menschen nicht lesen konnten, dienten diese prächtigen Wandmalereien dazu, den Gläubigen die biblischen Geschichten zu vermitteln.
Die Bicaz-Schlucht
Zusätzlich zu den kulturellen Höhepunkten bieten beeindruckende Landschaften wie die Bicaz-Schlucht Naturerlebnisse großer Vielfalt und Schönheit. Die Bicaz-Schlucht (rumänisch Cheile Bicazului) ist eine beeindruckende Schlucht in den Ostkarpaten Rumäniens. Sie erstreckt sich zwischen den Städten Bicaz und Gheorgheni. Sie ist bekannt für ihre bis zu 300 Meter hohen, steilen Felswände und ihre atemberaubende Landschaft. Die Schlucht wurde durch den Fluss Bicaz geformt und bietet spektakuläre Ausblicke sowie zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern und Klettern.
Das Schloss Peleș
Das Schloss Peleș ist eines der beeindruckendsten und bekanntesten Schlösser Rumäniens. Es befindet sich in der Nähe von Sinaia in den Karpaten. Es wurde zwischen 1873 und 1914 als Sommerresidenz für die rumänische Königsfamilie erbaut, insbesondere für König Carol I. (Hohenzollern), der das Schloss in Auftrag gab.
Die Architektur des Schlosses ist eine Mischung aus neorenaissance-, gotischen und barocken Stilelementen, die ihm ein einzigartiges, majestätisches Aussehen verleihen. Das Schloss ist von einer wunderschönen Landschaft umgeben, die mit Wäldern und Bergen eine malerische Kulisse bietet.
Das Schloss Peleș war eines der ersten Gebäude in Europa mit elektrischem Licht. Heute ist es ein Museum und zählt zu den schönsten Schlössern Europas.
