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Hermannstadt (Sibiu), Kronstadt (Brașov) und Törzburg (Bran) in Siebenbürgen

Hermannstadt (Sibiu)

Hermannstadt (rumänisch: Sibiu) ist eine bedeutende Stadt in der Region Siebenbürgen und war eines der historischen Zentren der Siebenbürger Sachsen. Die Stadt wurde im Jahr 1191 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1223 ist der lateinische Name „Villa Hermanni” überliefert, ab 1241 die deutsche Entsprechung „Hermannsdorf”. Der Name leitet sich vermutlich von der Bezeichnung der Siedler ab, die ihren neuen Ort entweder nach dem Erzbischof Hermann II. oder einem Ansiedler namens Hermann benannten.

Die Altstadt mit ihren Festungsmauern entstand im 12. und 13. Jahrhundert durch die Siebenbürger Sachsen. Besonders beeindruckend sind die gut erhaltenen Türme der Stadt, darunter der Zimmermannsturm, der Töpferturm und der Dicke Turm. Der Töpferturm (rumänisch Turnul Olarilor) wurde im 15. Jahrhundert von der sächsischen Töpferzunft errichtet. Er gehört zum dritten Festungsgürtel der Stadt und liegt direkt an der noch erhaltenen Wehr- und Festungsmauer.

Seit Hermannstadt im Jahr 2007 Kulturhauptstadt Europas war, zieht der Weihnachtsmarkt jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Die diesjährige Ausgabe findet vom 14. November 2025 bis zum 4. Januar 2026 statt. Der Veranstaltungsort ist der Große Ring. Auf dem Weihnachtsmarkt gibt es traditionelles Kunsthandwerk und rumänische Spezialitäten, darunter zum Beispiel Cozonac, ein süßes Hefegebäck, das besonders in der Weihnachtszeit beliebt ist.

Neben dem Weihnachtsmarkt hat auch der Jahreswechsel in Hermannstadt eine besondere Tradition. In Hermannstadt und allgemein in Rumänien ziehen Kinder an Silvester mit Glockengeläut von Haus zu Haus und singen traditionelle Lieder. Dieser Brauch soll Glück und Wohlstand für das kommende Jahr bringen.

Kronstadt (Brasov)

Kronstadt (rumänisch Brașov, lateinisch Corona, auf Deutsch „Kronstadt“, was „Kronenstadt“ bedeutet) liegt im Herzen Siebenbürgens, umgeben von den Karpaten. Die Stadt wurde im 13. Jahrhundert von den Siebenbürger Sachsen gegründet.

Der Rathausplatz liegt im Herzen der mittelalterlichen Altstadt von Kronstadt und ist von ehemaligen Kaufmannshäusern umgeben. Einst von den Siebenbürgischen Sachsen als Marktplatz bekannt, ist er seit langem das bürgerliche Zentrum der Stadt. Das im 15. Jahrhundert erbaute Gebäude diente mehrere Jahrhunderte lang als Versammlungsort des Stadtrats. Im 17. Jahrhundert verkündete ein Trompeter von seinem Wachturm aus die Uhrzeit, was ihm den Spitznamen „Trompetenturm” einbrachte. Heute beherbergt das historische Gebäude das Geschichtsmuseum von Brasov.

Eine Mischung aus gotischen und barocken Baustilen verleiht Brașov seinen unverwechselbaren Charme und macht die Stadt zu einem der beliebtesten Reiseziele Rumäniens.

Törzburg (Bran)

Die Törzburg (rumänisch Bran) liegt rund 30 Kilometer südwestlich von Brașov und zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Siebenbürgens. Das Schloss wurde im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, als der ungarische König Ludwig I. den Siebenbürger Sachsen aus Kronstadt die Errichtung einer Festung erlaubte. Ursprünglich diente das Schloss als Grenz- und Verteidigungsanlage und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgebaut.

Im 20. Jahrhundert wurde das Schloss zur königlichen Residenz von Königin Maria und später in ein Museum für Geschichte und mittelalterliche Kunst umgewandelt. Weltweit bekannt ist Schloss Bran als „Draculaschloss“, da es eng mit der berühmten Figur Graf Dracula verbunden wird. Die düstere Legende um Vlad III. Drăculea, auch Vlad der Pfähler genannt, inspiriert viele Besucher und machte Schloss Bran zu einem der bekanntesten Wahrzeichen Rumäniens. Mit seiner eindrucksvollen Architektur, den markanten Türmen und der Lage auf einem Felsen in den Karpaten zieht das Schloss jährlich Tausende Besucher an.